Über uns

LKH Hochsteiermark

Direktorium

Liebe Patient*innen, sehr geehrte Damen und Herren!​

Das Direktorium ist als kollegiale FĂŒhrung organisiert und leitet das Landeskrankenhaus Hochsteiermark im Auftrag der KAGes.

Wir sehen das LKH Hochsteiermark mit unseren drei Krankenhausstandorten als einen nachhaltig gefĂŒhrten Dienstleistungsbetrieb, in dem unsere Patient*innen im Mittelpunkt unseres Ă€rztlichen, pflegerischen und versorgungstechnischen Engagements stehen.

Medizinisch und pflegerische Fachkompetenz laufend auf aktuellem wissenschaftlichen und technischen Stand zur VerfĂŒgung zu stellen, ergĂ€nzt mit einem modernen baulich-funktionellen Umfeld, ist fĂŒr uns von hoher Bedeutung. Die fach- und berufsgruppenĂŒbergreifende Zusammenarbeit in einem freundlichen und wertschĂ€tzenden Arbeitsklima, dies zur nachhaltigen GewĂ€hrleistung der notwendigen Rahmenbedingungen, ist fĂŒr uns und unsere Teams von großer Bedeutung.

Sollten Sie irgendwelche WĂŒnsche oder Beschwerden haben, dann können Sie sich sehr gerne vertrauensvoll, bedenkenlos an unser zustĂ€ndige Ă€rztliche Personal oder an das zustĂ€ndige Pflegepersonal wenden. Nur so können wir besser werden.

Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiter*innen und s​ehr dankbar, gemeinsam die tĂ€glichen Anforderungen zu meistern.

Wir wĂŒnschen Ihnen alles Gute!

Ärztliche Direktion

©KAGes

Ärztlicher Direktor:

Prim. Dr. Erich Schaflinger, MSc


Der Wirkungsbereich des Ärztlichen Direktors umfasst die Planung, Organisation und Überwachung der mit der AusĂŒbung der Medizin am LKH Hochsteiermark zusammenhĂ€ngenden Aufgaben. Er hat die Prozesse, die geleitet werden, zu koordinieren und dafĂŒr zu sorgen, dass die medizinische Versorgung reibungslos ablĂ€uft.

 

BĂŒro des Ärztlichen Direktors Standort Bruck & Leoben:

BĂŒro des Ärztlichen Direktors Standort MĂŒrzzuschlag:

Betriebsdirektion

©Knabl

Betriebsdirektor:
Harald Kapeller, MBA MBA


Der Wirkungsbereich des Betriebsdirektors umfasst die Planung, Organisation und Überwachung der wirtschaftlichen, administrativen, technischen und baulichen Angelegenheiten einschließlich der Koordinierung dieser Angelegenheiten zwischen sĂ€mtlichen Organisationseinheiten des LKH Hochsteiermark.

 

BĂŒro der Betriebsdirektion Hochsteiermark:

     

BĂŒro der Betriebsdirektion Standort Bruck an der Mur:

BĂŒro der Betriebsdirektion Standort Leoben:

BĂŒro der Betriebsdirektion Standort MĂŒrzzuschlag:

Pflegedirektion

©Freisinger

Pflegedirektorin:
DGKP Margot Reisinger, MBA


Die Pflegedirektorin verantwortet im monokratischen ZustĂ€ndigkeitsbereich mit ihrem FĂŒhrungsteam die Planung, Organisation und Überwachung des gesamten Pflegebereiches. Circa 1500 MitarbeiterInnen pflegen, beraten und betreuen das Patientenklientel von der Geburt bis zum Lebensende. Neben der Patient*Innenbetreuung wird großer Wert auf eine qualitative Ausbildung zukĂŒnftiger MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen gelegt.

 

BĂŒro der Pflegedirektion Hochsteiermark:

 

BĂŒro der Pflegedirektion Standort Bruck an der Mur:

BĂŒro der Pflegedirektion Standort Leoben:

BĂŒro der Pflegedirektion Standort MĂŒrzzuschlag:

Geschichtliche Entwicklung

 

1 BĂŒrgerspitĂ€ler

Zu Beginn des SpĂ€tmittelalters (Mitte des 13. Jahrhunderts) bestanden in der Mur-MĂŒrz-Furche drei StĂ€dte, nĂ€mlich Judenburg, Leoben und Bruck an der Mur. Um 1500 belief sich die Bevölkerungszahl von Judenburg und Leoben auf jeweils zirka 1500 Personen, wĂ€hrend in Bruck an der Mur rund 1000 Personen lebten. Die grĂ¶ĂŸte Marktgemeinde jener Zeit war MĂŒrzzuschlag mit knapp ĂŒber 500 Personen...

1 BĂŒrgerspitĂ€ler

Zu Beginn des SpĂ€tmittelalters (Mitte des 13. Jahrhunderts) bestanden in der Mur-MĂŒrz-Furche drei StĂ€dte, nĂ€mlich Judenburg, Leoben und Bruck an der Mur. Um 1500 belief sich die Bevölkerungszahl von Judenburg und Leoben auf jeweils zirka 1500 Personen, wĂ€hrend in Bruck an der Mur rund 1000 Personen lebten. Die grĂ¶ĂŸte Marktgemeinde jener Zeit war MĂŒrzzuschlag mit knapp ĂŒber 500 Personen.

In der vorindustriellen Gesellschaft war es in erster Linie die Familie, die ihren Mitgliedern Schutz und FĂŒrsorge bot. Die rĂ€umliche Begrenztheit ummauerter Siedlungen erschwerte jedoch vielfach die Versorgung HilfsbedĂŒrftiger im Haus. Außerdem zĂ€hlten zur Stadtbevölkerung einzelne Randgruppen, um die sich keine Familie sorgte: Arbeitslose, Kranke, Alte, Gebrechliche, Schwangere, Witwen, Waisen und Fremde waren hier vielfach auf die Hilfe der Gemeinde angewiesen. Dem christlichen Gebot der „hospitalitas“ (Gastfreundlichkeit) verpflichtet, richteten deshalb die StĂ€dte, dem Vorbild der Klöster folgend, bald eigene BĂŒrgerspitĂ€ler ein. Diese HĂ€user dienten der stĂ€dtischen Armen- und KrankenfĂŒrsorge. Aus Angst vor ansteckenden Krankheiten baute man die SpitĂ€ler meist am Rand der Stadt, vielfach sogar außerhalb der Stadtmauern. Auch in Judenburg, Leoben und Bruck an der Mur lagen die mittelalterlichen SpitĂ€ler außerhalb der Stadt. Das Spital von Judenburg (ab 1271) befand sich jenseits der MurbrĂŒcke am Grieß, jenes von Leoben (ab der Mitte des 14. Jahrhunderts) jenseits der MurbrĂŒcke am Waasen und jenes von Bruck (ab der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert) diesseits der MurbrĂŒcke an der Leobner Straße. Die unmittelbare NĂ€he zum FlussĂŒbergang war beabsichtigt. Sie zielte auf die Spendenfreude der Reisenden ab.

Die Zahl der PfrĂŒndnerstellen im Brucker BĂŒrgerspital schwankte vom 15. bis zum 19. Jahrhundert, soweit nachweisbar, zwischen neun und sechzehn PlĂ€tzen. Das Leobner BĂŒrgerspital scheint etwa doppelt so groß gewesen zu sein und galt im 18. Jahrhundert als „eines von den bessern SpitĂ€ler“ im Land. Im Markt MĂŒrzzuschlag wurde um 1623 ein BĂŒrgerversorgungshaus gegrĂŒndet, anfangs noch klein und 1730 auf zwölf PfrĂŒndnerstellen erweitert. Es ragte in die Grazer Straße, zweihundert Meter außerhalb des Grazer Tores.

 

2 Krankenzimmer im BĂŒrgerspital

Der Leobner Arzt Dr. Andreas Wieser initiierte 1779 eine Krankenstiftung. Zwei Krankenzimmer mit je fĂŒnf Betten fĂŒr MĂ€nner und Frauen sollten fĂŒr kranke Leobner Dienstboten eingerichtet werden. Weitere Personen vermehrten diese Stiftung auf ĂŒber 14.000 Gulden. Der Stadtarzt Dr. Vinzenz von Peball verfasste daraufhin nach medizinischen GrundsĂ€tzen die Einrichtung eines Krankenhauses im hinteren Trakt des BĂŒrgerspitals und ĂŒbernahm die medizinische Leitung. Nach den Umbaumaßnahmen erfolgte 1806 die Inbetriebnahme.

Epidemien war nach Ă€rztlichem Rat zwar mit der Absonderung der Kranken wirksam zu begegnen, doch stellte die rĂ€umliche Begrenztheit in den SpitĂ€lern eine schwierige Herausforderung dar. In Bruck an der Mur soll das BĂŒrgerspital im Feber 1831 kurzerhand in ein Choleraspital umgewandelt worden sein. In Leoben war es 1849 eine Typhusepidemie, der neben vielen Soldaten der junge Krankenhausarzt Dr. Ignaz Homann zum Opfer fiel. Sein Nachfolger, Dr. Karl Gubatta, ĂŒberlebte und engagierte sich anschließend fĂŒr eine VergrĂ¶ĂŸerung des Krankenhauses. Nach wie vor zehn Normalbetten und ein Isolierbett entsprachen durchaus nicht mehr den im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung rasch angewachsenen BedĂŒrfnissen. 1856 erklĂ€rte Dr. Gubatta, dass aufgrund der „bedeutenden Vermehrung von Domestiken und Arbeitern der hiesigen Gewerbetreibenden [
] die RĂ€umlichkeiten des Krankenhauses höchst wahrscheinlich fĂŒr den erhöhten Krankenstand nicht genĂŒgen werden.“

 

3 Öffentlichkeitsrecht

Der Mangel an Spitalsbetten, der sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Leoben gezeigt hatte, war freilich keine regionale Besonderheit, sondern ein allgemeines PhĂ€nomen der industrialisierten Gegenden. Das Innenministerium reagierte auf das Problem mit Verordnungen zur Einrichtung öffentlicher Krankenanstalten, die lĂ€nderweise organisiert werden sollten. Die öffentliche Hand sollte diesen Anstalten zur Hebung der Volksgesundheit eine besondere Förderung zuteil werden lassen. Im Sinne der Ministerialverordnung waren nĂ€mlich „aus dem Landesfonde die Krankenverpflegskosten fĂŒr jene Landesangehörigen zu vergĂŒten, welche in solchen SpitĂ€lern verpflegt wurden, die ausdrĂŒcklich als öffentliche Krankenanstalten erklĂ€rt wurden.“ In der Folge wurden neun steirische KrankenhĂ€user mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestattet, darunter im oberen Murtal die SpitĂ€ler in Judenburg, Knittelfeld, Leoben und Bruck an der Mur. Die Statthaltereiverordnung zur ÖffentlichkeitserklĂ€rung dieser KrankenhĂ€user erging am 23. MĂ€rz 1857.

Kein Öffentlichkeitsrecht erhielt vorlĂ€ufig das BĂŒrgerversorgungshaus in MĂŒrzzuschlag. Das zustĂ€ndige Bezirksamt regte zwar 1857 den Bau einer Krankenheilanstalt an, doch erklĂ€rte der Gemeinderat dieses Projekt fĂŒr undurchfĂŒhrbar. Stattdessen ließ er aber 1858 das BĂŒrgerversorgungshaus durch rĂŒckwĂ€rtige FlĂŒgelanbauten erweitern und darin Krankenzimmer einrichten. TransportfĂ€hige Patienten wurden freilich weiterhin nach Bruck an der Mur gebracht und arme MĂŒtter ins Grazer Findelhaus.

Die knappe Schilderung der KrankenhĂ€user in der 1860 erschienenen „medizinisch-statistischen Topografie“ des Stainzer Bezirksarztes Dr. Mathias Macher lĂ€sst erkennen, dass in der östlichen Mur-MĂŒrz-Furche das Krankenhaus Leoben damals am fortschrittlichsten war. Es umfasste in fĂŒnf Zimmern zwanzig Betten, und seine jĂ€hrlich ĂŒber zweihundert Kranken wurden von dafĂŒr entlohntem medizinischen Personal, einem Arzt und einem Wundarzt, verpflegt. Zu Bruck an der Mur erwĂ€hnte Macher nur knapp das allgemeine öffentliche Krankenhaus und ein „uraltes“ BĂŒrgerspital, zu MĂŒrzzuschlag ein BĂŒrgerspital, „wo auch erkrankte Arme und Reisende untergebracht werden“.

 

4 Erste KrankenhÀuser

Ein paar Jahre spĂ€ter erhielt das Leobner Krankenhaus ein eigenes GebĂ€ude, indem es 1867 in den Josephshof (einst am SĂŒdende der Parkstraße nahe der Mur) verlegt wurde. Der Krankenbelag konnte damit um ein Vielfaches vermehrt werden. In elf Krankenzimmer standen hier knapp hundert Betten zur VerfĂŒgung. Um allgemein die Effizienz zu verbessern und auch andernorts neue Standorte in Betracht zu ziehen, beschloss der Landtag 1868 eine nĂ€here Untersuchung der allgemeinen öffentlichen KrankenhĂ€user. Mit der anschließenden Inspektion wurde LandessanitĂ€tsreferent Dr. Jakob Ehmer betraut.

Ehmer lobte das gerĂ€umige Krankenhaus im Leobner Josephshof, wo er bloß das Fehlen von Isolierzimmern fĂŒr Infektionskranke bemĂ€ngelte. Das Krankenhaus in Bruck an der Mur bezeichnete er dagegen als rĂ€umlich beengte Anstalt, die den BedĂŒrfnissen nicht entsprach. Sie zĂ€hlte vier Krankenzimmer mit 31 Betten, war schlecht und mangelhaft eingerichtet und hygienisch Ă€ußerst bedenklich. Die Anstalt besaß jedoch 1000 Gulden, die der Kaiser zum Bau eines neuen Spitals gewidmet hatte. Um 17.500 Gulden kaufte man 1874 ein vormaliges FabriksgebĂ€ude auf der anderen Straßenseite (Dr. Theodor-Körner-Straße 38). Das einstöckige Haus war um die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Produktion von Rosoglio, Branntwein und Essig erbaut worden. Die Adaptierung plante der örtliche Architekt Georg Schlott. Anfang 1876 ging das neue Krankenhaus mit dreizehn Krankenzimmern und 62 Betten in Betrieb. 1877/1878 wurde noch ein Leichenhaus dazugebaut.

Die Marktgemeinde MĂŒrzzuschlag widmete sich zu Beginn der siebziger Jahre erneut der Krankenhausfrage. Da sie sich zur Finanzierung des damals projektierten 50-Betten-Krankenhauses nach wie vor außerstande sah, empfahl sie die Errichtung eines Bezirkskrankenhauses, welches die Bezirksvertretung zu unterstĂŒtzen sich 1873 bereit erklĂ€rte. Schließlich errichtete man an der Steingrabenstraße ein KrankenhausgebĂ€ude, wo am 13. MĂ€rz 1879 die ersten Patienten aufgenommen wurden. Das Haus diente am Ende des 20. Jahrhunderts als VerwaltungsgebĂ€ude des Landeskrankenhauses.

 

5 Kreuzschwestern

Die Kongregation der Kreuzschwestern war um die Mitte des 19. Jahrhunderts in der Schweiz gegrĂŒndet worden. In der Epoche der Industrialisierung sah sie ihre Aufgabe in der BekĂ€mpfung von Armut, Krankheit, Wohnungsnot der Fabriksarbeiterschaft sowie der Bildung der Arbeiterkinder. Auf Initiative des Stiftes Rein kamen 1870 auch Kreuzschwestern in die Steiermark und bezogen ein Haus in der NĂ€he des Stiftes, welches rasch zu klein geworden war. So kauften die Kreuzschwestern 1875 ein grĂ¶ĂŸeres Haus in Bruck an der Mur im Herzen der steirischen Industrieregion und grĂŒndeten hier noch im selben Jahr eine MĂ€dchenschule. Ihre nĂ€chste GrĂŒndung war 1879 das Piusinstitut in Sankt Ruprecht bei Bruck an der Mur. Es war zugleich Pflegeheim und Schule fĂŒr geistig behinderte sowie hör- und sprachgeschĂ€digte Kinder.

Neben dem Schulwesen bildete die Krankenpflege in der Mur-MĂŒrz-Furche einen zweiten Schwerpunkt der Kreuzschwestern. In rascher Folge ĂŒbernahmen sie die KĂŒche und Krankenpflege an den KrankenhĂ€usern in Bruck an der Mur (1880), Leoben (1882) und auch MĂŒrzzuschlag und Radkersburg (1883). 1887 errichteten sie schließlich ihre eigene Heil- und Pflegeanstalt in der Kreuzgasse in Graz, wohin sie auch das Provinzhaus verlegten.

 

6 Neubauten nach Rosmanns PlÀnen

Edmund Graf Attems (1847–1929) wurde 1884 erstmalig in den Landtag gewĂ€hlt und 1885 mit dem Krankenanstaltenreferat betraut. Dieses behielt er bis zu seiner Ernennung zum Landeshauptmann (1893) und prĂ€gte damit eine Ära, die der Mur-MĂŒrz-Furche eine Reihe zukunftsweisender Krankenhausneubauten bescherten.

Den Auftakt bildete Bruck an der Mur. Im letzten Jahrzehnt hatte sich hier die Patientenzahl mehr als verdreifacht. Das somit völlig ĂŒberlastete Krankenhaus verfĂŒgte gleichzeitig nicht einmal ĂŒber einen Operationssaal. Zur Behebung der MissstĂ€nde fasste der Landesausschuss den Beschluss zur Errichtung eines Neubaues und kaufte dafĂŒr ein passendes WiesengrundstĂŒck im Zentrum der Murvorstadt. Der Architekt Ingenieur Adolf Anton Rosmann (1847–1911) platzierte im Zentrum des 1,4 Hektar großen Areals das auf die Leobner Straße ausgerichtete dreigeschoßige HauptgebĂ€ude im Neorenaissancestil. Seitentrakte und ein zentraler KĂŒchentrakt erweiterten das GebĂ€ude zum rĂŒckwĂ€rtigen Garten hin, so dass das Haus 138 Betten fasste. Im Zentrum lagen KĂŒche, Bad und Operationssaal. Zentralheizung, Wasserleitung und Kanalisation gewĂ€hrleisteten einen hohen Hygienestandard. Die eingeschoßigen NebengebĂ€ude lagen am Gartenrand (WirtschaftsgebĂ€ude und Isolierhaus mit 16 Betten) bzw. links vom HauptgebĂ€ude mit separater Zufahrt (Leichenhaus). Als „Normalbau“ sollte das Brucker Krankenhaus den weiteren Krankenhausneubauten als Vorbild dienen.

Auf seiner Reise in die obersteirische Industrieregion legte das Kronprinzenpaar am 22. August 1887 den Grundstein zum „Stefanie-Spital“ in Leoben und den Schlussstein zum „Rudolf-Spital“ in Bruck an der Mur. In MĂŒrzzuschlag waren unterdessen die Verhandlungen zur Übernahme des Krankenhauses durch das Land zwecks Errichtung eines zeitgemĂ€ĂŸen Neubaues zu einem Abschluss gelangt. Zu Beginn des Jahres 1887 erhielt es das ersehnte Öffentlichkeitsrecht, und ĂŒbertrug die Marktgemeinde ihr 24 Betten zĂ€hlendes Krankenhaus an der Steingrabenstraße dem Krankenhausfonds. Ingenieur Rosmann leitete 1888–1889 in Leoben den Bau des „Stefanie-Spitals“ unter teilweiser Einbeziehung eines ehemaligen Klosters im altdeutsch-neogotischen Stil, fĂŒr 141 Normal- und 20 Isolierbetten. Parallel dazu widmete er sich dem MĂŒrzzuschlager Krankenhausneubau, den er 1889 mit einzelnen NebengebĂ€uden begann, darunter das Isolierhaus, welches im selben Jahr als provisorisches Krankenhaus mit 38 Betten in Betrieb ging. Es folgte der Bau des HauptgebĂ€udes mit 70 Betten und einer Fassade im Neorokokostil, eröffnet am 21. Oktober 1891.

 

7 Neuerungen um 1900

Die Neubauten brachten einen maßgeblichen Anstieg der Bettenzahl und gaben in weiterer Folge den Anlass zur einer Neustrukturierung der KrankenhĂ€user. Hatte bis dahin ein Ordinarius die Ă€rztliche ZustĂ€ndigkeit fĂŒr alle Krankenhauspatienten, wurden nach dem Bezug der weitlĂ€ufigen Neubauten die KrankenhĂ€user (in der Regel geschoßweise) in zwei Abteilungen, fĂŒr innere und Ă€ußere Medizin, unterteilt. Den Anfang machte Bruck an der Mur ab 1888, zehn Jahre spĂ€ter folgte MĂŒrzzuschlag und 1900 schließlich Leoben.

Die Jahrhundertwende brachte den KrankenhĂ€usern auch technische Innovationen. Einer hygienischen Textilreinigung dienten Dampfdesinfektionsapparate, wie sie in Bruck und Leoben seit 1887 bzw. 1889 in einem separat zugĂ€nglichen Trakt des Isolierhauses zur VerfĂŒgung standen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dann eigene DesinfektionshĂ€uschen errichtet (1904 in Bruck an der Mur, 1913 in MĂŒrzzuschlag und 1914 in Leoben). Um dieselbe Zeit erfolgte die Elektrifizierung der SpitĂ€ler in Bruck an der Mur (1892), MĂŒrzzuschlag (1903) und Leoben (1906). Elektrischer Strom diente anfĂ€nglich zur Beleuchtung, bald auch zum Betrieb von Wasserpumpen, WĂ€schereianlagen, Röntgenanlagen und SpeiseaufzĂŒgen, die noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in den genannten KrankenhĂ€usern eingebaut wurden.

 

8 Zeit der Weltkriege

Der ebenfalls nach PlĂ€nen von Adolf Rosmann ausgefĂŒhrte Grazer Krankenhausneubau (eröffnet 1912) nahm mehr Zeit und Geld in Anspruch als vorgesehen und verursachte vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs einen Investitionsstau an den ĂŒbrigen Standorten der LandesspitĂ€ler. Er verhinderte beispielsweise die fĂŒr 1911 vorgesehene Anstaltserweiterung in MĂŒrzzuschlag. In Bruck an der Mur gelang es dagegen 1912, ein NachbargrundstĂŒck dazuzukaufen, und 1913, ein WĂ€schereigebĂ€ude zu errichten. In Leoben entstand 1914–1917 ein Tuberkulosenhaus, wĂ€hrend ein 1918 geplantes vergleichbares Projekt in Bruck an der Mur nicht ausgefĂŒhrt werden konnte.

Nach dem Ersten Weltkrieg konnten die KrankenhĂ€user erst ab der Mitte der zwanziger Jahre weiter ausgebaut werden. In Leoben errichtete man 1924–1928 ein WirtschaftsgebĂ€ude mit elektrischer DampfwĂ€scherei, ein VerwaltungsgebĂ€ude, einen Krankenpavillon, ein Ärztewohnhaus und einen Klassepavillon. Das Krankenhaus in der 1923 zur Stadt erhobenen Gemeinde MĂŒrzzuschlag erhielt 1927–1928 ein WĂ€schereigebĂ€ude mit Angestelltenwohnungen. Die ergĂ€nzenden Neubauten entlasteten die HauptgebĂ€ude und erhöhten die Bettenzahlen. 1930 betrug der Gesamtbelag in Leoben 260 Betten, in Bruck an der Mur 240 Betten und in MĂŒrzzuschlag 167 Betten.

In der nationalsozialistischen Zeit fĂŒhrte die zunehmende Kriegsgefahr zu der Idee, das zwischen Bahnhof und Donawitzer Industriegebiet in einer Gefahrenzone befindliche Krankenhaus in Leoben nach SĂŒden zu verlegen. Geplant war ein sieben Abteilungen umfassendes, weitlĂ€ufiges Krankenhaus mit 600 bis 700 Betten in Schladnitz bei Leoben, dessen spezielle Einrichtungen der gesamten Obersteiermark dienen sollten. Die geplante Bauzeit 1939–1942 wurde 1940 endgĂŒltig aufgegeben, und das gigantische Projekt in die Zeit nach dem Krieg verlegt. Realisiert wurde bloß die Einrichtung einer Frauenabteilung im Tuberkulosenhaus (1940).

 

9 Obersteirisches Schwerpunktkrankenhaus

GlĂŒcklicherweise blieben die KrankenhĂ€user von Leoben, Bruck an der Mur und MĂŒrzzuschlag von KriegsschĂ€den weitestgehend verschont. WĂ€hrend der russischen Besatzungszeit um die Mitte des Jahres 1945 mussten Teile der KrankenhĂ€user zur Unterbringung erkrankter russischer Soldaten freigemacht werden. In MĂŒrzzuschlag diente das ursprĂŒngliche Isolier- und spĂ€tere VerwaltungsgebĂ€ude als russisches Lazarett. In Leoben machte der Krankenhausdirektor das Stefanie-Spital zu „einem nach sozialen und sozialistischen GrundsĂ€tzen geleiteten Unternehmen“ und ließ den Klassepavillon in eine Kinderabteilung umbauen. Sie wurde ab September 1945 belegt und 1947 offiziell als Abteilung anerkannt.

Die Tatsache, dass die im Verkehrszentrum der Obersteiermark gelegenen KrankenhĂ€user in Leoben und Bruck an der Mur von BombenabwĂŒrfen verschont geblieben waren, begrĂŒndete in der Nachkriegszeit die Idee, hier einen obersteirischen Spitalsschwerpunkt einzurichten. Diesem Konzept entsprachen die GrĂŒndung der Leobner Kinderabteilung, einer Frauenabteilung in Bruck an der Mur und einer Röntgenabteilung in Leoben (1949). Außerdem erhielt das Landeskrankenhaus Leoben noch in der Besatzungszeit eine Blutbank (1952) und eine Anstaltsapotheke (1953).

In den fĂŒnfziger und sechziger Jahren zeichnete sich der rĂŒcklĂ€ufige Trend bei den Kreuzschwestern, die schrittweise durch weltliches Pflegepersonal ersetzt werden mussten, immer deutlicher ab. Zur Deckung des zusĂ€tzlichen Wohnbedarfs entstanden PersonalhĂ€user in Bruck an der Mur (1950–1951) und Leoben (1960–1962), etwas spĂ€ter auch in MĂŒrzzuschlag (1970–1972). Mehrere Jahre danach gaben die Kreuzschwestern ihre Konvente an den genannten Spitalsstandorten auf (1970 Leoben, 1975 Bruck an der Mur, 1991 MĂŒrzzuschlag). Zur Heranbildung weltlicher PflegekrĂ€fte gab es in Leoben seit 1960 eine eigene Krankenpflegeschule.

Um die LandeskrankenhĂ€user Leoben und Bruck an der Mur zu einem obersteirischen Spitalsschwerpunkt auszubauen, beauftragte der Spitalslandesrat ein deutsches Institut mit einem Fachgutachten. Dieses lag 1967 vor und empfahl fĂŒr das Landeskrankenhaus Leoben den Ausbau am bestehenden Standort und fĂŒr das Landeskrankenhaus Bruck an der Mur den Standortwechsel in einen Neubau. 1970 entstand daraufhin im Leobner Krankenhausareal die grĂ¶ĂŸte Baugrube des Landes, deren erste Ausbaustufe 1978 mit fĂŒnf neuen Primariaten (AnĂ€sthesiologie, Pathologie, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Augenheilkunde) und 523 Betten eröffnet wurde. In Bruck an der Mur fand nach dem Ankauf geeigneter GrundstĂŒcke an der Tragösser Straße im Norden der Stadt 1974 ein Architektenwettbewerb fĂŒr einen Krankenhausneubau mit sechs Fachabteilungen und 520 Betten statt, der jedoch vorerst nicht zur AusfĂŒhrung gelangte. WĂ€hrend 1983 in Leoben eine zweite Ausbaustufe (Ambulanztrakt, Funktionstrakt) fertig geworden war, wurde in Bruck an der Mur entschieden, vorlĂ€ufig das alte HauptgebĂ€ude einer Generalsanierung zu unterziehen. Der Bettenbedarf wurde 1985 statt mit 520 nur mehr mit 335 Betten beziffert.

 

10 Standortwechsel und KrankenhausverbĂŒnde

Die Landesregierung beschloss 1985 einen Neubau fĂŒr fĂŒnf Abteilungen mit 335 Betten in der Tragösser Straße in Bruck an der Mur. Errichtet in den Jahren 1990–1994, umfasste das neue Krankenhaus neben seinen traditionellen Abteilungen fĂŒr Innere Medizin, Chirurgie und Frauenheilkunde zwei Institute fĂŒr AnĂ€sthesiologie und fĂŒr Radiologie, dazu die 1994 aus Leoben hierher ĂŒbersiedelte Abteilung fĂŒr Neurologie und eine neue Abteilung fĂŒr Unfallchirurgie.

In der nordöstlichen Steiermark befanden sich in der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts zwei LandeskrankenhĂ€user, die jeweils bloß eine chirurgische Abteilung besaßen: Mariazell und Eisenerz. Die SteiermĂ€rkische Krankenanstaltengesellschaft (seit 1985) entwickelte zur FortfĂŒhrung dieser kleinen KrankenhĂ€user das Konzept von Doppelstandorten, indem es Eisenerz 1989 mit Leoben und Mariazell 2003 mit MĂŒrzzuschlag verband. Im Zuge der Neustrukturierung des Standortes Eisenerz erfolgte 1989 die GrĂŒndung der Abteilung fĂŒr Lungenkrankheiten des Landeskrankenhauses Leoben-Eisenerz, im Zuge der Neustrukturierung des Standortes Mariazell 2009 die EinfĂŒhrung des Schwerpunktes Wundmanagement im Landeskrankenhaus MĂŒrzzuschlag-Mariazell.

Die Verbindung der LandeskrankenhĂ€user Bruck an der Mur und Leoben zum Landeskrankenhaus Hochsteiermark bildete im Jahr 2015 den Auftakt zu einer umfassenden Neustrukturierung der LandesspitĂ€ler in der östlichen Obersteiermark. In den darauffolgenden Jahren wurden die kleinen Krankenhausstandorte der Region umgewandelt und ausgegliedert: 2016 entstand in Mariazell als Pilotprojekt das österreichweit erste Gesundheitszentrum (PrimĂ€rversorgungseinrichtung) und wurde mit Jahresende 2019 ausgegliedert. Der Standort Eisenerz wurde bereits 2018 ausgegliedert und in ein Simulationsspital (Übungskrankenhaus) umgewandelt. Die drei Standorte Leoben, Bruck an der Mur und MĂŒrzzuschlag sind seit Jahresbeginn 2022 unter der FĂŒhrung eines gemeinsamen Direktoriums zum Landeskrankenhaus Hochsteiermark vereinigt.

(Text von Dr. Norbert Weiss)

3
Standorte
3100
Mitarbeiter*innen
49.100
StationÀre Aufnahmen
148.600
Ambulante Patient*innen