20 Jahre Palliativversorgung am LKH Hochsteiermark, Standort Leoben: Menschlichkeit, Kompetenz und Begleitung bis zuletzt
Seit 20 Jahren steht der Standort Leoben des LKH Hochsteiermark fĂŒr eine umfassende Palliativversorgung. Was 2005 mit einer kleinen Station begann, ist heute ein starkes Versorgungsnetzwerk aus Palliativstation, Mobilem Palliativteam und Palliativkonsiliardienst, getragen von einem multiprofessionellen Team, das Menschlichkeit und fachliche Kompetenz verbindet.
Die Palliativstation: Akute Hilfe und Stabilisierung
Unter der Leitung von Prim. Dr. Thamer Sliwa begleitet das Team Patient*innen mit unheilbaren Erkrankungen, von Krebserkrankungen und fortgeschrittenen Knochenmarkserkrankungen bis hin zu neurologischen Krankheitsbildern oder schwerer COPD, Herz- und Niereninsuffizienz. Das Ziel ist stets, belastende Symptome zu lindern und eine möglichst hohe LebensqualitĂ€t zu erhalten. âPalliative Care bedeutet fĂŒr uns nicht nur, Symptome zu behandeln, sondern LebensqualitĂ€t in jeder Phase der Erkrankung zu ermöglichenâ, erklĂ€rt FOĂ Dr. Andrea Passini, MSc. Auf der Palliativstation werden alle akuten medizinischen Probleme behandelt, einschlieĂlich einer hochspezialisierten Schmerztherapie, auch Schmerzpumpen werden hier eingestellt. Die Betreuung erfolgt nach dem Prinzip der âEarly Palliative Careâ: Auch laufende Chemotherapien sind kein Ausschlussgrund. Das Ziel ist es, Patient*innen in einem möglichst guten Allgemeinzustand wieder nach Hause zu entlassen.
Der Schwerpunkt liegt auf einer ganzheitlichen Betreuung im multiprofessionellen Team: Ărztliches und pflegerisches Know-how wird mittels UnterstĂŒtzung bei der Planung der hĂ€uslichen Versorgung durch Sozialarbeiter*innen, psychologische Begleitung und Physiotherapie ergĂ€nzt. Auch ethische Entscheidungsprozesse (âShared Decision Makingâ) sind fest verankert. âUnser Fokus liegt auf Teamarbeit: geprĂ€gt von Empathie, Fachwissen und dem Bewusstsein, dass wir Menschen in einer besonders sensiblen Lebensphase begleiten dĂŒrfen.â sagt DGKP Susanne Hautz, Stationsleitung der Palliativstation.
Das Mobile Palliativteam: UnterstĂŒtzung im eigenen Zuhause
Damit Palliativversorgung auch auĂerhalb des Krankenhauses möglich ist, betreut das Mobile Palliativteam Leoben Patient*innen in den Bezirken Leoben und Bruck an der Mur. Unter der Koordination von DGKP Barbara Katzbauer werden Betroffene und deren Angehörige mit Symptomkontrolle, psychosozialer UnterstĂŒtzung und sozialrechtlicher Beratung zu Hause begleitet. In den vergangenen 20 Jahren konnten rund 4.250 Patient*innen im hĂ€uslichen Umfeld betreut werden. âViele Menschen hegen den Wunsch, ihre letzte Lebensphase in vertrauter Umgebung verbringen zu dĂŒrfen. Unser Anliegen ist es, Familien in dieser sensiblen Zeit Sicherheit zu geben â das beruhigende GefĂŒhl, nicht allein zu sein, sondern jederzeit auf kompetente, fachlich fundierte Hilfe zurĂŒckgreifen zu könnenâ, betont Katzbauer.
âDabei ist es uns ebenso ein groĂes Anliegen, die Versorgung in Pflegeheimen gezielt zu stĂ€rken und das dortige Fachpersonal durch das Mobile Palliativteam wirkungsvoll zu unterstĂŒtzen.â
Das Team arbeitet mit der Palliativstation, dem Palliativkonsiliardienst, HausĂ€rzt*innen, mobilen Pflegediensten, Pflegeeinrichtungen, dem Hospizverein und den Angehörigen zusammen. Die Leistungen sind fĂŒr Patient*innen kostenlos und werden vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziert.
Der Palliativkonsiliardienst: BrĂŒcke im Krankenhaus
Das Angebot wird durch den Palliativkonsiliardienst (PKD) ergÀnzt, der Patient*innen direkt auf den Stationen und in den Ambulanzen des Krankenhauses betreut.
Ărzt*innen, Pflegepersonen und Sozialarbeiter*innen beraten zu Schmerz- und Symptomtherapie, beantworten sozialrechtliche Fragen und organisieren die weitere Betreuung â zu Hause oder in einer Einrichtung. In den letzten 20 Jahren war der PKD in 10.000 FĂ€llen im Einsatz und absolvierte dabei ĂŒber 20.000 Patient*innenbesuche. âWir sind da, wenn es darum geht, die nĂ€chste Phase der Betreuung zu planen - immer mit dem Ziel, WĂŒrde und Entscheidungsfreiheit zu wahrenâ, so DGKP Petra Maringer, MSc, Koordinatorin des Palliativkonsiliardienstes.
20 Jahre Palliativarbeit in Leoben
Seit 2005 wurde das Angebot weiter gefestigt und ausgebaut, etwa durch die intensivere Zusammenarbeit mit dem Hospizverein und regionalen Netzwerkpartner*innen. âPalliativversorgung heiĂt fĂŒr uns, einen Mantel aus Möglichkeiten um Patient*innen und ihre Angehörigen zu legen â damit trotz schwerer Erkrankung Lebensfreude, WĂŒrde und Entscheidungsfreiheit erhalten bleibenâ, fasst Prim. Dr. Sliwa zusammen. Zwei Jahrzehnte Palliativversorgung in Leoben stehen fĂŒr stetig wachsendes Engagement: medizinisch und pflegerisch hochqualifiziert, menschlich zugewandt und multiprofessionell verbunden. Ein starkes Netzwerk fĂŒr die Region und ein Versprechen fĂŒr die Zukunft.
âDie Palliativversorgung am Standort Leoben zeigt eindrucksvoll, wie ein multiprofessionelles Team medizinische Expertise und menschliche FĂŒrsorge verbindetâ, betont Dr. Andreas Köck, MBA, Ărztlicher Koordinator der Palliativbetreuung Steiermark. âDieses Engagement trĂ€gt wesentlich dazu bei, Patient*innen und ihre Angehörigen in dieser sensiblen Lebensphase umfassend zu begleiten und ist ein wichtiger Bestandteil der Palliativversorgung in unserer Region.â
RĂŒckfragehinweis
Sekretariat der Einrichtung fĂŒr Palliativ
LKH Hochsteiermark, Standort Leoben
Telefon: 03842/401-3408