2 Jahre DaVinci Roboter-Chirurgie am LKH Hochsteiermark Standort Leoben
Seit rund 2 Jahren wird am LKH Standort Leoben erfolgreich mit dem roboterassistierten Operationssystem „DaVinci“ operiert. Vorteile bringt diese neuartige Operationstechnik sowohl für Patient*innen als auch für Ärzt*innen durch eine innovative Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie. Am 13.04.2023 gab es dazu eine Pressekonferenz mit einem Übungsroboter am Standort Leoben.
Minimalinvasive Eingriffe sind ein wichtiger Schwerpunkt bei Operationen, allen voran im Bereich der Urologie, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Diese roboterassistierten Operationen werden dabei unter anderem bei onkologischen Indikationen wie Prostatakarzinomen oder Karzinomen im Rachenbereich, bei Gebärmutterentfernungen und in der Viszeral- und Adipositaschirurgie angewendet. Im Jahr 2022 konnten so bereits rund 290 Eingriffe mittels des roboterassistierten Operationssystems „DaVinci“ am LKH Hochsteiermark Standort Leoben durchgeführt werden.
„Unser Ziel ist es, unseren Patient*innen die bestmögliche medizinische Versorgung zu garantieren. Durch sein enormes Potenzial zur Verbesserung der Präzision eröffnet der Roboter eine breite Palette neuer Möglichkeiten zur Behandlung von Patient*innen und zur Optimierung der Behandlungsergebnisse. Daher investieren wir kontinuierlich in innovative Technologien und Verfahren um sicherzustellen, dass unsere Patient*innen stets von den neuesten Entwicklungen in der Medizin profitieren.“, bekräftigt Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, Vorstand für Finanzen und Technik.
Durch die schonende Methode profitieren Patient*innen von einer schnelleren Wundheilung und einem geringeren Blutverlust. Des Weiteren werden postoperative Schmerzen reduziert, die Genesungszeit verkürzt und auch die Narbenbildung ist weniger stark ausgeprägt.
„Das DaVinci-System ist eine der spannendsten Entwicklungen der modernen Chirurgie in Bezug auf die minimalinvasive Chirurgie. Wir sind in der Steiermark stolz darauf, unseren Patient*innen die fortschrittlichsten Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können. Durch diese Investition in die medizinische Infrastruktur der Obersteiermark tragen wir dazu bei, die Versorgung unserer Patient*innen auf ein neues Niveau zu heben.“, erklärt Mag.a Dr.in Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin für Gesundheit, Pflege, Sport und Gesellschaft.
Ein Operationssystem - drei Einheiten, vier Arme und eine Vielzahl an Vorteilen
Die Operationseinheit besteht aus einer Steuerkonsole, einer Robotik-Einheit mit vier Armen und einer Zentraleinheit für die Steuerung der dreidimensionalen Kamera. Die/der Operateur*in sitzt während des Eingriffs an der Steuerkonsole, welche ein zehnfach vergrößertes 3D-Bild des Operationsfeldes abbildet.
Durch die 360°-Bewegungen der Roboterarme können die mikrochirurgischen Instrumente umfangreich eingesetzt werden. Diese Technik erlaubt den Chirurg*innen eine millimetergenaue Steuerung in Echtzeit. Der OP-Roboter ersetzt somit nicht die menschliche Komponente, sondern dient hierbei lediglich als Unterstützung in der Weiterentwicklung des minimalinvasiven Verfahrens.
Das roboterassistierte Operationssystem bietet jedoch nicht nur den Patient*innen zahlreiche Vorteile: „Die Operateur*innen ziehen vor allem einen Vorteil aus der verbesserten Ergonomie während der Eingriffe“, so Dr. Alber, Primarius der Abteilung für Urologie. Dr. Schrittwieser, Primarius der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Dr. Rudes, Primarius der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sehen die 3D–Darstellung des gesamten OP-Feldes als weiteren Vorteil, wodurch ein echtes Tiefensehen entsteht. Als enormen Vorteil für die Operateur*innen nennt PD Dr. Aigmüller, Primarius der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, vor allem die Bedienbarkeit der Instrumente: „Durch die erweiterte Beweglichkeit der Instrumente verkürzt sich auch die OP-Dauer, das ist sowohl für die Patient*innen als auch für die Operateur*innen vorteilhaft“.
Im Anschluss an die Informationsveranstaltung hatten alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ihre Geschicklichkeit im Umgang mit einem zur Verfügung gestellten "Übungsroboter" zu testen und auszuprobieren, wie solche Operationen mit dem DaVinci-System durchgeführt werden. Vor einer Operation mit dem DaVinci-System müssen auch die Chirurg*innen zunächst ein monatelanges Trainingsprogramm am Simulator absolvieren. Diese werden anfangs während der Eingriffe von Expert*innen begleitet. Durch das Training an der Dual-Konsole wird eine qualitativ noch hochwertigere Ausbildung der Mediziner*innen ermöglicht.
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
Betriebsdirektion LKH Hochsteiermark
Tel.: +43 (3842) 401 2457